Entwicklung einer künstlichen Prothese für den Kapselsack des menschlichen Auges zur sicheren, positionstreuen Verankerung einer Intraokularlinse
Hintergrund
Die menschliche Linse befindet sich in einer Hülle aus Kollagenfaser, dem so genannten Kapselsack. Dieser ist über die Zonulafasern am Ziliarmuskel aufgehängt. Eine fortschreitende Trübung der Augenlinse (Katarakt) mindert zudem die Sehschärfe und das Kontrastsehen und kann – unbehandelt – zur Erblindung führen. Die einzige bislang erfolgreiche Therapie besteht in der operativen Entfernung der eingetrübten Linse mit anschließender Implantation einer künstlichen Linse (IOL) in den Kapselsack. Der Kapselsack bleibt im Normalfall samt Aufhängung an den Zonulafasern erhalten und behält eine ausreichende Stabilität zur Aufnahme des Linsenimplantats.
Der Kapselsack kann durch verschiedene Ursachen irreversibel beschädigt werden, sodass eine stabile Positionierung einer IOL nicht mehr gewährleistet werden kann. Eine Neubefestigung der Zonulafasern am Kapselsack oder die Befestigung eines künstlichen Kapselsacks an den Zonulafasern ist bislang nicht möglich. In solchen Fällen müssen Linsen bislang in anderen Implantationsorten im Auge, wie z.B. im Raum zwischen der Iris und dem Kapselsack dem sog. Sulcus ciliaris, implantiert oder an der Iris fixiert werden. Diese Implantationsorte sind jedoch mit erheblichen Nachteilen verbunden. Der hier verfolgte Lösungsansatz ist eine künstliche Prothese für den Kapselsack, welche auf dem gleichen Wege wie eine IOL ins Auge implantierbar ist und damit die Option bietet, die ursprünglich geplante IOL darin zu platzieren.
Projektstatus
abgeschlossen
Projektträger
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, Projektträger ZIM-Innovationsnetzwerke und deren FuE-Projekte
Projektpartner
Augenklinik Knappschaftskrankenhaus Sulzbach / Klaus-Heimann-Eye-Research Institute